James Petiver

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

James Petiver (* 1663 in Hillmorton, bei Rugby; † 20. April 1718 in London) war ein englischer Botaniker und Entomologe. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Petiver“.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stadtplan von London 1673 (Richard Blome).

James Petiver ist der Sohn seines gleichnamigen Vaters James Petiver und dessen Frau Mary Elborowe, der Tochter von Richard Elborowe.

Er absolvierte seine Apothekerausbildung bei Mr. Feltham, dem Apotheker des St Bartholomew’s Hospital in London und ließ sich 1692 in der Aldersgate Street in der Nähe des St Bartholomew’s Hospitals selbst als Apotheker nieder. Sein Geschäft florierte und er wurde bald auch Apotheker des Londoner Charterhouses.

Am 27. November 1695 wurde Petiver zum Mitglied der Royal Society gewählt. Am 4. März 1699 wurde er korrespondierendes Mitglied der Académie royale des sciences in Paris.[1]

Im Laufe der Jahre baute sich James Petiver eine umfangreiche naturhistorische Sammlung auf. Er beauftragte Kapitäne und Schiffsärzte ihm Pflanzen- und Tierarten mitzubringen und gab ihnen dazu detaillierte schriftliche Anweisungen. Besonders viel Material erhielt er aus den Britischen Kolonien in Nordamerika. 1697 umfasste seine Sammlung 6000 Stücke.[2] Sie gehörte zu den meistbesuchten Sammlungen in London und wurde durch ihn in Musei Petiverani ausführlich beschrieben.

James Petiver führte eine umfangreiche Korrespondenz. Schon früh trat er mit John Ray in Kontakt, den er auch bei der Zusammenstellung des zweiten Bandes seiner Historia generalis plantarum (1688) unterstützte. Einige andere Briefpartner waren Johann Philipp Breyne, William Byrd (1674–1744), Georg Joseph Kamel, Antoni van Leeuwenhoek, Cotton Mather, Joan Salvador i Riera (1683–1725), Richard Richardson (1663–1741), Johann Jacob Scheuchzer und Charles Atkins (evtl. das Vorbild für Jonathan Swifts Figur Lemuel Gulliver).[3]

1709 ernannte ihn die Society of Apothecaries zum Pflanzendemonstrator. 1711 reiste er nach Leiden, um für Hans Sloane die Sammlung von Paul Hermann zu erwerben.

Petiver blieb unverheiratet und verstarb 1718 in seinem Haus in der Aldersgate Street.

Nach seinem Tod erwarb Hans Sloane seine umfangreiche Sammlung. Heute ist sie ein Teil des Sloane Herbariums des Naturhistorischen Museums in London.

Charles Plumier benannte ihm zu Ehren die Gattung Petiveria[4] der Pflanzenfamilie der Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae). Carl von Linné übernahm später diesen Namen.[5][6]

Schriften (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1697 bis 1714/16 veröffentlichte Petiver zahlreiche Beiträge in den Philosophical Transactions (Band 19 bis 29).

  • Musei Petiverani Centuria. London 1692–1703.
  • Pterigraphia Americana. London 1712 (GDZ Göttingen).
  • Aquatilium Animalium Amboinae, &c. Icones & Nomina. London 1713 (GDZ Göttingen).
  • Gazophylacium naturae et artis. London 1702–1709 (GDZ Göttingen).
  • A Catalogue of Mr Ray's English herbal illustrated…. 1713–1715.
  • P. E. Dove (Hrsg.): The Imperial Dictionary of Universal Biography: a Series of Original Memoirs of Distinguished Men, of all Ages and all Nations. 16 Bände, London 1857–1863.
  • Alexander Chalmers: The General Biographical Dictionary: Containing an Historical and Critical Account of the Lives and Writings of the most Eminent Persons in Every Nation; Particularly the British and Irish; from the Earliest Accounts to the Present Time. 32 Bände, London 1812–1817.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Verzeichnis der Mitglieder seit 1666: Buchstabe P. Académie des sciences, abgerufen am 2. Februar 2020 (französisch).
  2. Archivlink (Memento des Originals vom 30. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bayjournal.com
  3. Graham Harris: In Search Of Gulliver (PDF; 1,1 MB)
  4. Charles Plumier: Nova Plantarum Americanarum Genera. Leiden 1703, S. 50.
  5. Carl von Linné: Critica Botanica. Leiden 1737, S. 94.
  6. Carl von Linné: Genera Plantarum. Leiden 1742, S. 155.

Weiterführende Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]